Der kleine Muck ist nicht nur ganz allein, Hunger hat er auch. Bei einer alten Frau mit ihren unzähligen Tieren wird er aufgenommen, und zu essen bekommt er auch. Doch die Freude ist kurz, denn die Katzen sind eifersüchtig und bringen die Frau soweit, dass der kleine Muck weggejagt wird. Aber er hat unter den Tieren auch einen Freund gefunden. Ein Hund bringt ihm ein Paar viel zu große Schuhe und einen Stock. Er erzählt ihm sein Geheimnis. Die Schuhe machen ihn blitzschnell; mit dem Stock kann man Schätze finden. Weil er so schnell ist, wird er Schnelläufer beim König. So einen Schnelläufer hat es noch nie gegeben! Aber weil der König ihn so gerne mag, mögen ihn die anderen Bediensteten nicht. Mit dem Stock findet der kleine Muck unzählige Schätze. Doch nun heißt es, dass der kleine Muck sie vorher vergraben hätte.

Also wird Muck wieder verjagt. Vorher nimmt der König ihm die Schuhe und den Stock weg und stellt beides in seine Schatzkammer. Nun ist der kleine Muck wieder allein. Unter einem Feigenbaum bleibt er müde und traurig liegen. Bevor er einschläft, isst er noch einige Feigen vom Baum. Als er aufwacht, ist seine Nase ganz lang und dick geworden. Zum Glück isst er noch einige Feigen von einem anderen Baum - und plötzlich hat er wieder seine ganz normale Nase.
Jetzt hat er die Lösung! Mit den Feigen geht er zum Schloß. Und da der König nicht sein ganzes Leben mit einer langen Nase herumlaufen möchte, bekommt der kleine Muck seine Schuhe und seinen Stock zurück.

Dieses Märchen ist einer von sechs Teilen des ersten "Märchen-Almanach auf das Jahr 1826 für die Söhne und Töchter gebildeter Stände", geschrieben und herausgegeben von dem Stuttgarter Schriftsteller Wilhelm Hauff. Eingebettet in eine kleine Rahmengeschichte "Die Karawane" sind dies Kunstmärchen, die Motive aus "Tausendundeiner Nacht" und anderen älteren Quellen aufgreifen. Sie leben aus dem "Wunderbaren" und "Übersinnlichen".

Der Inhalt des Märchens erlaubt es, daß das Puppenspiel dicht an der vorgegebenen Handlung bleibt.Wie in allen meinen Stücken gibt es sehr viele Möglichkeiten, um die Kinder in das Spiel einzubeziehen. Und wenn dem König und dem Diener lange Nasen wachsen oder der kleine Muck immer wieder blitzschnell um den König saust, gibt es natürlich wieder viel zu lachen.